Die Fahrerlaubnisverordnung (FeV) legt fest, unter welchen Bedingungen Fahrer von Lkw und anderen schweren Fahrzeugen gesundheitlich geeignet sein müssen, um die sichere Teilnahme am Straßenverkehr zu gewährleisten. Da das Führen von Fahrzeugen mit hohem Gewicht und großen Abmessungen erhöhte physische und psychische Anforderungen stellt, ist eine regelmäßige medizinische Untersuchung für Lkw-Fahrer unerlässlich. Diese Untersuchung dient dazu, gesundheitliche Einschränkungen frühzeitig zu erkennen und mögliche Risiken für die Verkehrssicherheit zu minimieren.
Die medizinischen Untersuchungen für die Klassen C, CE, C1 und C1E basieren auf den Anforderungen der FeV und weiteren Richtlinien und Leitlinien der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) und der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt).
Die Fahrerlaubnisverordnung (FeV) regelt im § 11 Abs. 9, dass eine medizinische Untersuchung für die Erteilung und Verlängerung der Fahrerlaubnis für schwere Nutzfahrzeuge erforderlich ist. Dabei wird auf die gesundheitlichen Mindestanforderungen Bezug genommen, die in Anhang 5 und Anhang 6 der FeV spezifiziert sind. Die Untersuchungen erfolgen durch einen für Verkehrsmedizin qualifizierten Arzt, um sicherzustellen, dass Lkw-Fahrer die körperlichen und geistigen Voraussetzungen für die sichere Bedienung ihres Fahrzeugs erfüllen.
Nach FeV sind die ärztlichen Untersuchungen für folgende Personengruppen verpflichtend:
Die Untersuchung umfasst sowohl eine allgemeine medizinische Untersuchung als auch spezifische Untersuchungen des Sehvermögens und, je nach Anforderung, weitere klinische Tests.
Die Hauptziele der Untersuchung für Lkw-Fahrerlaubnisse gemäß FeV sind:
Die Lkw-Untersuchung umfasst verschiedene Module, die jeweils unterschiedliche Gesundheitsaspekte überprüfen. Die Struktur und die Untersuchungsbereiche orientieren sich an den Vorgaben der FeV und den dazugehörigen Leitlinien.
Die allgemeine medizinische Untersuchung bildet die Grundlage für die Einschätzung der körperlichen Eignung. Sie umfasst:
Die Überprüfung des Sehvermögens gehört zu den zentralen Untersuchungsbestandteilen der FeV, da Sehfähigkeit und räumliches Vorstellungsvermögen für Lkw-Fahrer entscheidend sind. Geprüft wird:
Das Hörvermögen wird durch Tests wie die Sprach- oder Tonaudiometrie überprüft, um sicherzustellen, dass der Fahrer akustische Warnsignale, z. B. Hupen oder Sirenen, wahrnehmen kann. Ein ausreichendes Hörvermögen ist vor allem bei komplexen Verkehrsbedingungen unerlässlich.
Die psychische und kognitive Leistungsfähigkeit wird durch die Prüfung von Konzentration, Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit beurteilt. Diese Aspekte sind entscheidend, da Lkw-Fahrer oft lange Zeiträume hochkonzentriert arbeiten müssen und eine schnelle Reaktionsfähigkeit in Notsituationen lebensrettend sein kann. Dies wird in der Regel durch standardisierte Testverfahren gemessen, die Reaktionszeiten, Konzentrationsspanne und visuelle Wahrnehmung überprüfen.
Zusätzlich zur allgemeinen Untersuchung können bei spezifischen gesundheitlichen Risiken zusätzliche Tests erforderlich sein:
Die Beurteilung erfolgt auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse und basiert auf den Kriterien der FeV. Dabei sind die folgenden Punkte zu berücksichtigen:
Nach Abschluss der Untersuchung erhält der Lkw-Fahrer eine ärztliche Bescheinigung. Diese enthält:
Diese Bescheinigung ist vom Fahrer bei der Straßenverkehrsbehörde einzureichen, um die Erteilung oder Verlängerung der Fahrerlaubnis zu beantragen.
Für Lkw-Fahrer gelten je nach Alter und gesundheitlicher Situation unterschiedliche Intervalle für die Wiederholung der Untersuchungen. Grundsätzlich sind die Untersuchungen zur Verlängerung der Fahrerlaubnis ab dem 50. Lebensjahr alle fünf Jahre durchzuführen.
Anlassbezogene Untersuchungen können notwendig sein, wenn:
Die Erhaltung der gesundheitlichen Eignung erfordert präventive Maßnahmen:
Die Untersuchung der Eignung von Lkw-Fahrern gemäß FeV stellt sicher, dass Fahrer von schweren Nutzfahrzeugen die notwendigen gesundheitlichen Voraussetzungen erfüllen, um sicher am Straßenverkehr teilnehmen zu können. Sie trägt wesentlich zur Verkehrssicherheit bei, indem gesundheitliche Einschränkungen frühzeitig erkannt und Auflagen oder Hilfsmittel zur sicheren Fahrzeugführung festgelegt werden. Durch regelmäßige medizinische Untersuchungen und präventive Gesundheitsmaßnahmen wird die Verkehrssicherheit im Bereich des Schwerlastverkehrs erhöht und gleichzeitig die Beschäftigungsfähigkeit von Lkw-Fahrern langfristig gesichert.
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