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Gefährdungsbeurteilung bei den freiwilligen Feuerwehren (2.Teil)

Gefährdungen

Umgang mit kraftbetriebenen Arbeitsmitteln
Wenn Maschinen nicht richtig bedient und Werkzeuge nicht richtig verwendet werden, können verschiedene Verletzungen entstehen: Schnitt- und Stoßverletzungen, Quetschungen oder Augenverletzungen durch herumfliegende Splitter.

Umgang mit den Feuerwehrfahrzeugen (Rückwärtsfahren)
Gefährdungen entstehen durch das Rückwärtsfahren und Zurücksetzen von Feuerwehrfahrzeugen insbesondere durch Aufenthalt im Gefahrenbereich rückwärts fahrender Fahrzeuge, eingeschränkte Sicht des Fahrers an nicht ausreichend beleuchteten oder unübersichtlichen Einsatzstellen, Einweiser, die keine eindeutigen Handsignale geben, Tordurchfahrten und bei der Einfahrt auf den Stellplatz im Feuerwehrhaus.

Umgang mit Hubrettungsfahrzeugen
Beim Hubrettungseinsatz kommt es als Besonderheit zu Gefährdungen im Umgang mit Motorkettensägen, beim Heben von Lasten, durch Witterungseinflüsse, durch äußere Einflüsse sowie bei der Abgabe von Löschmitteln.

Umgang mit Mitgänger-Flurförderzeugen
Bei der Nutzung von Mitgänger-Flurförderzeugen kann es zu Quetsch- / Scher - sowie Stoßgefahren kommen.

Umgang mit druckluftbetriebenen Arbeitsmitteln
Druckluft kann massive Körperschäden hervorrufen! Es kann zu Gehörschädigungen, Verletzungen der Haut, Verletzung der Augen, Schwellungen von Gewebe oder ganzen Körperteilen führen.

Arbeiten mit Absturzgefahr
Arbeiten in Höhen und Tiefen.

Arbeiten mit Infektionsgefährdung
Umgang bzw. Kontakt mit Biostoffen (Blut, Schweiss, Körpersekrete), bei Aufenthalt in Wäldern erhöhte Infektionsgefahr durch Zeckenbisse (FSME).

Rauchgaskontamination an der Einsatzstelle
Einsatz bei Bränden mit erhöhtem Ausmaß bzw. unter erschwerten Bedingungen, wie z.B. Waldbrände oder Großbrände in Industrieanlagen. Kontamination der Atemluft mit Rauchgasen. Etwaige Vorerkrankung (Lungenschädigung) durch genesene COVID-19 Infektion.

Arbeiten unter Lärmexposition
Erreichen eines Tages-Lärmexpositionspegels (8 Stunden) LEX  = 85 dB(A) bzw. eines Spitzenschalldruckpegels LpC, peak  = 137 dB(C) während der Dienstverrichtung (z.B. durch Martinshorn, Verkehrslärm, Kompressoren auf den Einsatzfahrzeugen).

Beanspruchung des Muskel-Skelettsystems
Tätigkeiten mit einseitigen oder extremen Bewegungen, Körperhaltungen oder Umgang mit Lasten.

Arbeiten unter Atemschutz
Der Einsatz von schweren Atemschutz stellt eine besonders belastende Situation für den gesamten Organismus dar. Hierunter kann es zu Kreislaufproblemen bis hin zum Herzinfakt kommen.

Arbeiten unter Hitze
Tätigkeiten die extremer Hitze ausgesetzt sind können in dieser Umgebung lebensbedrohliche Ausmaße annehmen.

Arbeiten unter Exposition von Gefahrstoffen
Tätigkeiten mit dem Risiko der krebserzeugenden Gefahrstoffexposition (Hautresorption).

Feuchtarbeit
Tätigkeiten im gasdichtem Schutzanzug. Die Feuchtigkeitsschicht auf der Hautoberfläche kann nicht verdampfen.

Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr
Erhöhte psychische Belastung bei Einsatzfahrten im öffentlichen Straßenverkehr. Mit Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten sind erhebliche Gefahren sowohl für die ausübenden Kameraden und Kameradinnen, als auch für Dritte verbunden.

Beförderung der Kameraden/Kameradinnen
Die Fahrzeugführer tragen eine sehr hohe Verantwortung und müssen bei jeder Fahrt volle Konzentration im Straßenverkehr beweisen (erhöhte Unfallgefahren). Die psychomentale Leistungsfähigkeit muss zu jeder Zeit gegeben sein.

Führen von Wasserfahrzeugen
Teilnahme am Schiffs- und Bootsverkehrs auf den öffentlichen Wasserstraßen (Unfallgefahren). Gefahr des Ertrinkens.

Überführungsfahrten / Umgang mit kraftbetr. Werkzeugen
Teilnahme im öffentlichen Straßenverkehr bei Überführungsfahrten bzw. Werkstattfahrten. Mit Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten sind erhebliche Gefahren sowohl für die ausübenden Kameraden und Kameradinnen, als auch für Dritte verbunden.

Standard PSA - Brandbekämpfung
Einwirkung vielfältigster Gefahren, wie z.B. Kälte, Hitze, Feuchtigkeit, Eis, Schnee, Löschmittel, Feuer, Brandruß, Aschepartikel u.s.w. auf die ehrenamtlichen Kameraden und Kameradinnen. Eine optimale Persönliche Schutzausrüstung (PSA) ist die Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Feuerwehreinsatz.

Standard PSA - Technische Hilfeleistung
Einwirkung vielfältigster Gefahren, wie z.B. öffentlicher Straßenverkehr, Lärm, Hitze, Kälte, Absturz u.s.w. auf die ehrenamtlichen Kameraden und Kameradinnen. Eine optimale Persönliche Schutzausrüstung (PSA) ist die Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Feuerwehreinsatz. 

Technische Hilfeleistung - Arbeiten im stehenden Wasser
Einwirkung von Wasser und anderer Flüssigkeiten sowie Kälte bei der Ausführung von Arbeiten in stehenden Wasser (Gewässer) auf die ehrenamtlichen Kameraden und Kameradinnen. Kontamination der Haut. Gefahr der Unterkühlung.

Technische Hilfeleistung - Türnotöffnung
Gefahr des Erstickens und/oder Kontamination mit Gasen (Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Erdgas, Propangas, usw.).

Rettung allgemein - Infektionen
Gefahr der Infektion (z.B. COVID-19) durch Biostoffe (z.B. Körperflüssigkeiten). Kontakt-/Schmierinfektion sowie Tröpfchen- und Staubinfektion.

Technische Hilfeleistung- Personenrettung auf dem Wasser/Eis
Gefahr des Ertrinkens und der Unterkühlung.

Brandbekämpfung
Einwirkung von Hitze, Wärmestrahlung, Feuer, Löschmittel, Brandruß, Aschepartikel u.s.w. (unter Atemschutz) auf die Atemschutzgeräteträger/-trägerin.

Hinweis
Die Aufzählung der möglichen Gefährdungen ist nicht vollständig und soll hier nur einen ersten Ansatz aufzeigen. Es ergeben sich noch viele weitere Gefährdungen durch die Tätigkeitsausübung der einzelnen Funktionen (Departments).

Autor: Mike Maiwald (Fachkraft für Arbeitssicherheit)
Artikeldatum: 02.07.2024

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